
Die Idee für das, was jetzt „Ist das wichtig?“ ist, ist mir das erste Mal 2021 gekommen. Damals war ich Innenpolitik-Chef der Kleinen Zeitung und sehr, sehr intensiv mit den täglichen Aufregern der österreichischen Politszene befasst. Wie viele tages-aktuelle Journalisten habe ich in der Redaktion und mit Kolleginnen und Kollegen im gesamten medialen und politischen Betrieb mit dem ständigen Hin und Her mitgefiebert, wer jetzt was über wen gesagt hat, welche neue Maßnahme heute präsentiert und morgen schon wieder vergessen ist, gegen wen jetzt ermittelt wird, und so weiter. Alles total aufregend, alles superspannend.
Wenn ich dann am Abend heimgekommen bin ins tiefe Niederösterreich, war es, als ob ich in eine andere Welt eintauche.
Wenn zum Beispiel meine Frau, die in einem völlig anderen Sektor arbeitet, mein Nachbar oder mein Freundeskreis mich – mehr höflichkeitshalber – gefragt hat, ‚was war denn heut‘ los bei dir?‘, habe ich oft mit Geschichten geantwortet, wie wir sie in eben den ganzen Tag diskutiert haben. ‚Die Plakolm ist gegen die Work-Life-Balance‘ oder ‚der Doskozil hat wieder was garstiges über die Rendi-Wagner gesagt‘. Oft habe ich dann nach einer halben Minute oder so einen genervten Blick bekommen, und irgendwann die Frage ‚Du, wer ist noch einmal dieser Doskozil?‘“
Und so wie meinen Freunden – grundsätzlich an Politik interessiert, aber eben nicht drin in den Details – geht es glaube ich vielen Menschen in Österreich: Sie haben zwar das latente Bedürfnis, sich über die Politik zu informieren, aber oft nicht die Zeit, die Medien oder schlicht die Möglichkeiten, sich auf Augenhöhe zu informieren. Zeitungsabos verkauft meiner Generation in der Breite kaum jemand mehr, und an Breiteninfos bleiben oft nur die Ö3-Nachrichten oder ab und zu ein ZiB-Social-Beitrag.
Die Idee von „Ist das wichtig?“ ist es, diese Lücke zu schließen. Der Podcast, das Begleitmedium schlechthin, soll so Menschen wie uns nebenbei eine Möglichkeit bieten, sich regelmäßig über die heimische Politik zu informieren – während wir die Kinder zur Schule bringen, während wir von der Arbeit nach Hause fahren, während wir die Wäsche sortieren. Er soll, ohne Vorwissen vorauszusetzen, die wichtigsten Fragen beantworten: was ist passiert, wer sind die handelnden Personen und vor allem: Was heißt das alles für mich?
Ob das funktioniert, ob es diesen Bedarf tatsächlich gibt? Keine Ahnung – aber ich finde das jetzt raus. Ich würde mich freuen, wenn Ihr „Ist das wichtig?“ weiterempfehlt – an gestresste Leute in der „rush hour des Lebens“, die halbwegs am Laufenden bleiben wollen. Und ganz besonders würde ich mich über euer Feedback freuen – unter podcast@istdaswichtig.at, zum Beispiel.
Wir hören voneinander.